Wirkungen von Rottemist und biol.-dyn. Präparaten
seit 1992 Agrarökologie; Ackerwildkräuter in Weizen und Roggen
Dritte Phase (Schwerpunkt Ertragsbildung und Langzeiteffekte)
Der mit Rottemist gedüngte Weizen hatte deutlich höhere, mittlere Artenzahlen als der mineralisch gedüngte.
Die höchste Düngungsstufe des Weizens beinhaltete mehr Arten als die beiden anderen Stufen. Im Roggen standen generell weniger Wildkraut-Arten als im Weizen. Düngungseinflüsse waren im Roggen nicht festzustellen. Insgesamt waren 67 Pflanzenarten zu identifizieren, darunter 8 Baumarten sowie Ausfallgetreide und andere Vorfrüchte.
Düngung | Weizen | Roggen |
Rottemist Rottemist + bd Präparate Mineraldüngung | 27,7 b 29,1 b 19,3 a | 22,8 23,1 20,4 |
niedrig mittel hoch | 24,2 a 24,7 a 27,2 b | 21,6 22,2 22,5 |
Mittelwerte eines Versuchsfaktors mit ungleichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant (p<0,05). |
| Wildkraut-Deckungsgrade in Weizen und Roggen reagierten unterschiedlich auf die Düngung. Der Wildkraut-Besatz bei Mineraldüngung war im Weizen deutlich niedriger, im Roggen dagegen etwas höher als in den organischen Varianten. Bei Rottemistdüngung erreichten die Wildkräuter in Weizen und Roggen relativ ähnliche Deckungsgrade. Beide Getreidearten erzielten mit der mineralischen Düngung wesentlich höhere Deckungsgrade (Bestandesdichten) als mit Rottemist. Die Steigerung der Düngermenge hat beim Weizen stärker als beim Roggen den Kulturpflanzen- Deckungsgrad erhöht, auf den Wildkraut- Deckungsgrad jedoch keinen signifikanten Einfluss. |
Relativer Lichteinfall in die Bestände (Abb. für Weizen und Roggen).
Infolge höherer Bestandesdichte war der relative Lichteinfall im mineralisch gedüngten Getreide viel schwächer als in den Rottemistbeständen, insbesondere beim Weizen, wo an der Bodenoberfläche nur 10 % der vollen Belichtung zu messen war anstatt 20-30 % wie in den organisch gedüngten Weizenparzellen. Die Reduzierung des Lichteinfalls durch Steigerung der Düngermenge war ebenfalls bei beiden Getreidearten zu beobachten.
In dichteren Kulturpflanzenbeständen waren auch höhere Wildkrautdeckungsgrade zu finden.
In den meisten Fällen bestand eine positive Korrelation zwischen den Deckungsgraden der Kulturpflanzen und der Wildkräuter (siehe Abb. unten; nur für den Roggen der Variante Rottemist ohne Präparate und den mineralisch gedüngten Weizen war dieser Zusammenhang nicht festzustellen). Wenn also infolge Düngungssteigerung die Kulturen dichter wuchsen, standen auch mehr Wildkräuter in den Parzellen.
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| Die höhere Wildkraut-Biomasse in den Rottemistvarianten führte nicht zu einem größeren N-Entzug durch diese Pflanzen. |
Die Ertragsunterschiede von Weizen und Roggen waren nicht mit dem Umfang der Wildkraut-Vegetation erklärbar.
Weizen brachte mit organischer wie mineralischer Düngung etwa gleich viel Ertrag; sein Wildkrautbesatz war mit Mineraldüngung aber deutlich niedriger. Roggen hatte bei mineralischer Düngung mehr Ertrag, aber auch einen etwas höheren Wildkrautbesatz als in den Rottemistvarianten.